Pflegebed�rftigkeitsbegriff



Modellprojekt zur Neufassung des Pflegebed�rftigkeitsbegriffs

von Heike Jurgschat-Geer

Im Zuge der Pflegeversicherungsreform soll auch der Begriff der Pflegebed�rftigkeit �berpr�ft und neu definiert werden. Das Bundesministerium f�r Gesundheit hat die Spitzenverb�nde der Pflegekassen beauftragt, ein Modellvorhaben gem�� � 8 Absatz 3 SGB XI zur Erarbeitung und Erprobung eines neuen Begutachtungsinstrumentes durchzuf�hren.


Die Spitzenverb�nde der Pflegekassen verst�ndigten sich darauf ein Modellprojekt "Ma�nahmen zur Schaffung eines neuen Pflegebed�rftigkeitsbegriffs und eines Begutachtungsinstrumentes zur Feststellung der Pflegebed�rftigkeit nach dem SGB XI" durchzuf�hren. Das Projekt gliedert sich in eine Vorphase und zwei Hauptphasen. Die Vorphase dient zur Abkl�rung der wissenschaftlichen Grundlagen und ist inzwischen abgeschlossen. Projektnehmer war das Institut f�r Pflegewissenschaft an der Universit�t Bielefeld.

Im Rahmen der Vorphase galt es unter anderem unterschiedliche Begriffe von Pflegebed�rftigkeit zu kl�ren, Einsch�tzungsinstrumente zu analysieren und zu vergleichen und mit den Projektergebnissen abgesicherte Grundlagen f�r die notwendigen Entscheidungen und Entwicklungsarbeiten zur Verf�gung zu stellen. Der vorliegende Bericht beschreibt auf 232 Seiten die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Pflegebed�rftigkeitsbegriffen und der Analyse von 38 Assessmentinstrumenten.

In Bezug auf den Pflegebed�rftigkeitsbegriff kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass eine Person als pflegebed�rftig zu bezeichnen w�re,

�wenn sie

  • infolge fehlender personaler Ressourcen, mit denen k�rperliche oder psychische Sch�digungen, die Beeintr�chtigung k�rperlicher oder kognitiver/psychischer Funktionen, gesundheitlich bedingte Belastungen oder Anforderungen kompensiert oder bew�ltigt werden k�nnten,
  • dauerhaft oder vor�bergehend
  • zu selbst�ndigen Aktivit�ten im Lebensalltag, selbst�ndiger Krankheitsbew�ltigung oder selbst�ndiger Gestaltung von Lebensbereichen und sozialer Teilhabe
  • nicht in der Lage und daher auf personelle Hilfe angewiesen ist.

Es wird empfohlen, dieses Grundverst�ndnis, �ber das im Bereich der Pflegewissenschaft, zum Teil aber auch dar�ber hinaus breiter Konsens besteht, bei den anstehenden Beratungen zur Neufassung des Begriffs der Pflegebed�rftigkeit zu ber�cksichtigen. [�] F�r weitergehende definitorische Kl�rungen ist eine Verst�ndigung �ber die f�r den Pflegebed�rftigkeitsbegriff relevanten Aktivit�ten und Lebensbereiche notwendig, f�r die die genannten Systematisierungsversuche Orientierungshilfen geben k�nnen.� (S.107f.)

Hinsichtlich der Assessmentinstrumente empfiehlt die Studie, die Instrumente FACE, EASY Care oder RAI sowie das neue von der MDK-Gemeinschaft entwickelte Instrument als m�gliche Basis f�r ein zuk�nftiges Begutachtungsinstrument in Betracht zu ziehen. Unter Abw�gung von Zeitfaktoren w�rden die Autoren jedoch einer vollst�ndigen Neuentwicklung eines Begutachtungsinstruments abgleitet von einem zuvor definierten Pflegebed�rftigkeitsbegriff den Vorzug geben.

Eine Zusammenfassung der Studie verfasst von Frau Maria Penzlien und Frau Christine Schmidt finden Sie hier.

Der vollst�ndige Bericht als download sowie weitere Informationen zu dem Modellprojekt findet sich auf der Website der VdAK